Книга Die Stunde, eh' du schlafen gehst

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Die Klingel! Heilige Thalia! Beste Pinkpank! K?nnt ihr mich denn nicht schlafen lassen? Neun Stunden habe ich gefilmt, und heute abend mu? ich auftreten – und ihr la?t mich nicht schlafen! Oder doch? – Ihr la?t es nicht klingeln? Also klingelt es nicht, also schlafe ich, also tr?ume ich nur vom Klingeln … Die Klingel!! Ist kein Traum gewesen, hat doch k?nnen sein! Aber ich wollt', ich w?r', wo's nicht klingelt! Auf einer Insel, einer einsamen Insel! Wo's nie klingelt, nicht zum Auftreten, nicht am Telefon. Dort k?nnte ich schlafen, schlafen, schlafen … Und dann w?rde ich baden im Stillen Ozean, der nie klingelt … Ich w?rde Ananas pfl?cken und f?llte mich mit Ananas, mit stiller, friedlicher Ananas, und w?rde wieder schlafen, schlafen … So einen Film sollten sie mal drehen; ein nie zur Ruhe kommender Schauspieler, der auf einer einsamen Insel ausschl?ft – das w?r' noch ein Film! Da k?m's mir auf ein paar hundert Drehtage nicht an – ohne Klingeln! Aber hier … Also denn! Im Namen des Erhabenen, des Nie-Klingelnden, gehe ich, unbesch?tzt von meiner Muse Thalia, verlassen von der sorglichen Schaffnerin Pinkpank – gehe ich die T?r ?ffnen einem Strizzi, der Geld von mir will, das ich ihm nicht gebe, der Briefe bringt, die ich nicht lese, der alte Kleider kauft, von denen ich mich nie trenne. Gute, treulose Pinkpank! Er ri? die T?r auf und rief drohend: «Na?!!» Das junge M?dchen vor der T?r fuhr bei diesem lauten Anruf erschrocken zusammen. «Ich bitte um Entschuldigung, Herr Babendererde …» fl?sterte es. Es war ein sehr junges M?dchen, stellte er, noch halb verschlafen, fest. Kaum achtzehn, bla?, zierlich. Kein F?hnchen, sondern ein Schneiderkost?m. Das blaue H?tlein nicht berlinisch ›verwegen‹ auf dem dunklen Haar, mehr Provinz, aber gute Provinz. Ein M?dchen aus der Fremde … Eine Verehrerin oder eine Autogrammj?gerin … Eine von Hunderten, Tausenden, Zehntausenden … Sie sa?en abends vor der Leinwand und bewunderten den fehlerlosen Helden, ohne Ahnung, da? dieser …