Книга Im D?rfle

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"Dieses Nest dient zu nichts, als den Plan der Stadt Karlsruhe ganz zu verderben und zu verunstalten", lautete Ende des 18. Jahrhunderts das vernichtende Urteil in einem geografischen Lexikon ?ber die Siedlung «Klein-Karlsruhe». Urspr?nglich lebten hier die Handwerker und Lohnarbeiter, die nach 1715 die neue Residenz des Markgrafen aufgebaut hatten. Ohne Plan und stattdessen nach Bedarf entstand eine Ansiedlung mit eher d?rflichem Charakter aus einfachen eingeschossigen H?usern, Steinbaracken und Bretterh?tten, die erst 1812 eingemeindet wurde. Sp?ter pr?gten die zahlreichen Gastst?tten, Am?sierbetriebe und das Rotlichtviertel das Bild des Stadtteils, das der Volksmund «D?rfle» taufte. "Ich bin dort gro? geworden, in diesem unhygienisch lebendigen, tariflosen badischen Sodom, habe die Schwabenliesl gekannt, als meine Nase eben zu deren Bauchnabel reichte. Schuster und Sattler hat es gegeben f?r die Abs?tze und Handtaschen der Frauen, eine Seilerei f?r den letzten Strick oder die W?scheleine quer durch die K?che, gutgelaunte Brieftr?ger und Taxifahrer, Pfandh?user, massenhaft Wirtschaften mit dicken Frauen zum Anfassen, M?nnergejohle, Geschrei von pf?lzer Franz?sinnen, Geldscheinbl?ttern in dusteren Ecken, deutsche und amerikanische Polizei, und im Polizeifunk hilflose m?nnliche Personen vor Roederers Korallengrotte oder der Roten Laterne." HARALD HURST Mit Texten von Anselm M. Schmidt, Emil Frommel, Rudolf Schlichter, Kurt Kranich, Roland Lang, Regine Kress-Fricke, Rudolf St?hle, Kuno B?renbold, Harald Hurst, Wolfgang ­Burger und Doris Lott.